Erzählen

David Gugerli, Michael Hagner, Caspar Hirschi, Andreas B. Kilcher, Patricia Purtschert, Philipp Sarasin, Jakob Tanner (Hg.) 2014:

Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte, Bd. 10, Zürich: diaphanes. 200 Seiten, Broschur, ISBN 978-3-03734-712-6, € 25,00 / CHF 37.50 Erscheint am 08.10.2014

Wissen als Produkt erzählerischer Formen

Wissen ist nicht nur ein Produkt von Repräsentation und Symbolisierung, sondern auch von erzählerischen Formen. Das gilt zumindest in den Kultur- und Geisteswissenschaften angesichts der beinahe ubiquitären Rede von ›Narrativen‹ als selbstverständlich, was jedoch bislang kaum dazu führte, die spezifischen epistemologischen Funktionen des Erzählens für das Wissen zu erhellen. Der Band stellt die Bedeutung des Erzählens für die Konstitution und die Zirkulation von Wissen zur Diskussion und schließt damit an die Entdeckung der Bedeutung des Erzählens in einzelnen Wissenschaften an, aber auch an eine allgemeine Theorie des Erzählens, die über eine engere literaturwissenschaftliche Funktionsbestimmung hinausgeht. Das Erzählen wird dabei als weitreichende Funktion von Wissensbildung und Wissensverbreitung verstanden. Komplementär dazu wird auch das literarische Erzählen selber auf seine epistemologische Funktion hin unter der Annahme untersucht, dass literarische Texte an der Konstitution und Zirkulation von Wissen teilhaben.

Mit Beiträgen von Christina Brandt, Alexander Honold, Florian Kappeler, Satya Mohanty, Jacques Rancière, Stefan Rieger, Liliane Weissberg und Yvonne Wübben.