»...isn’t technology the fucking bomb?« Technik und Krieg in der TV-Serie »The Wire«

Malte Bachem, Eneia Dragomir, Alban Frei, Ruben M. Hackler und Samuel Misteli

Gerhard Gamm, Petra Gehring, Christoph Hubig, Andreas Kaminski, Alfred Nordmann (Hg.): Ding und System. Jahrbuch Technikphilosophie 1/2015. Zürich: Diaphanes, S. 137-149.

Abstract

Die viel gelobte Fernsehserie The Wire porträtiert die Milieus des Drogenhandels und der Polizei in Baltimore. Gleichzeitig ist sie als grosse Erzählung über den Zerfall der postindustriellen amerikanischen Grossstadt beschrieben worden. Auch wissenschaftliche Deutungsangebote liegen mittlerweile vor. Die Tatsache, dass der Titel der Serie auf eine Technik, den Abhördraht verweist, hat bislang wenig Beachtung gefunden. Der Beitrag setzt die Frage nach der Bedeutung der titelgebenden Technik in Beziehung mit der zentralen Metapher von The Wire – dem „Krieg“. Die Verwendung von Konzepten aus dem Theoriefundus der Technikgeschichte erlaubt eine Analyse, die aufzeigt, wie Überwachungs- und Kommunikationstechnologien in The Wire ein soziotechnisches Netzwerk konfigurieren, das sich in einem systemischen Kriegszustand befindet.