Das Integrierte Fernmelde-System (IFS) der PTT 1967-1983

Prof. Albert Kündig und Prof. David Gugerli

Der Ingenieur im Spannungsfeld von Technik, Politik 
und nicht-technischen Problemen Fragekatalog

  • Kam in einem frueheren Stadium des Projektes nie die Idee auf, zumindest teilweise auf ein auslaendisches (schon erprobtes) System zurueckzugreifen (Lizenz etc.)? Wenn ja, wer wusste dies zu verhindern? Einfluss?
  • Gab es zwischendurch Standortbestimmungen, bei welchen Rueckstaende auf die Marschtabelle oder gar absehbare Sackgassen artikuliert und somit bekannt gegeben wurden? (Rechenschaft ablegen?)
  • Warum wurden nicht zumindest Fundamentspfeiler eines solchen Systems (z.B. Softwareentwicklung) in ausländischen Projekten unter die Lupe genommen und studiert?
  • Wurde Personal aus anderen Projekten, welches bereits Know-How auf diesen Gebieten besass, abgeworben? Nicht möglich? Zu teuer? Stichwort: Green Card in Deutschland. Oder wie es auch schon bezeichnet wurde: Inder statt Rinder
  • Ist solch ein Projekt auf nationaler Ebene fuer schweizer Verhaeltnisse zu gross? Z.B. können Länder wie Deutschland auf ganz andere Ressourcen und Kapazitäten zurückgreifen. Standortnachteile der Schweiz?
  • Wurde die Möglichkeit eines Baukastensystems, wie man es nach dem Abbruch des Projektes dann letzlich in die Wege leitete, schon früher diskutiert?
  • Hatten die Entwickler des IFS-Systems Kontakt zu Ingenieuren der Nachbarländer oder entstand das Projekt als totaler Alleingang der Schweizer PTT?
  • Wurden Schnittstellen, Protokoll(Quittierungsprinzip), usw. abgesprochen?
  • Herr Kündig sprach an, dass die Struktur nach der ersten Phase (Forschung) nicht den neuen Gegebenheiten angepasst wurde. Warum wurde das Projekt nicht ausgeschrieben, so dass eine Firma das System zur Marktreife bringen konnte?
  • Wie war das Arbeitsklima? Gab es Spannungen zwischen den verschiedenen Gremien und den Ingenieuren?
  • Oder wie ist es andernfalls zu erklären, dass Entscheide entgegen besserem technischen Wissen gefällt wurden. (Verständigungsschwierigkeiten)
  • Konnte nicht ein Teil der Erkenntnisse, des Know-hows, trotzt Scheitern des Projektes weiterverwendet werden?
  • Konnte nicht schon vor 1978 erkannt werden, dass das Projekt scheitern würde?
  • Wurde die Öffentlichkeit ueber die Gründe des Abbruchs wahrheitsgetreu informiert?
  • Wie reagierte die Projektleitung bzw die Auftraggeber auf den Abbruch?
  • Suchten sie die Fehler bei sich selber?
  • Wurden überhaupt schwerwiegende Fehler gemacht?
  • Oder war wirklich die gesamte Umgebung fuer ein solches Projekt unglücklich?
  • Wie reagierte die Öffentlichkeit?

Interviews:
Projektorientierte Fragen

  • Einschätzung der Chancen des Projektes, Hoffnungen, Zukunftsaussichten, langfristige Ziele
  • Entscheidungshintergründe, Beweggruende fuer die Entscheide: Kostenfaktor, Kunden etc.
  • Mögliche Risiken und Probleme des Projektes (technisch)
  • Struktur des Projektes: Organisation (Notfall Team? Gruppierungen? Kontrolle?)
  • Meinungsverschiedenheiten (Kritik in eigenen Reihen): Systeme, Hasler PC, Organisation
  • Änderung der Firmenpolitik in Laufe der Zeit?
  • Öffentliche Meinungen: Politik, Wirtschaft, Presse
  • Warum Hasler PC verwendet?
  • Management-Ebene kritiklos - Warum?
  • Rasche Weiterentwicklung! Ueberprüfung?
  • Presse Auftritte: Wer, Wie, Haltungen, Anschuldigungen

Verstaendnisfragen

  • Warum Hasler PC nicht genügend für groessere Systeme?

Personenbezogene Fragen

  • Entscheidungsposition
  • Risiken (persoenlich)
  • Hirarchie / Entscheidungsstruktur / Aufbau : Zusammensetzung
  • Entscheidungsteam ( Wirtschaft - Technik ), Gewichtung?
  • Problematik des Organisationsaufbaues des Projektes: Kompetenzen, Fachleute, deren Wichtigkeitsgrad