Ausser Betrieb

Metamorphosen der Arbeit in der Schweiz

Herausgegeben von Brigitta Bernet und Jakob Tanner
Limmat Verlag Zürich 2015, 344 Seiten, gebunden, 99 Fotografien und Abbildungen, CHF 48.-/EUR 48.-, ISBN 978-3-85791-757-8

Der Betrieb war auch in der Schweiz die wichtigste Organisationsform der Industrialisierung. Von Anfang an bildete die Lohnarbeit das Kernelement privatwirtschaftlicher und öffentlicher Unternehmen. Lange hat sich die Sozialgeschichte auf diese Arbeitsformen konzentriert. Alltags-, geschlechter- und globalgeschichtliche Ansätze haben eine doppelte Blickverschiebung eingeleitet: auf die vielfältigen Arbeitsformen ausserhalb von Industriebetrieben einerseits, auf den Strukturwandel von Unternehmen, die immer mehr ausserbetriebliche Dienstleistungen integrieren, andererseits.

«Ausser Betrieb» greift diesen Wandel auf und macht ihn sichtbar. Das Buch versammelt siebzehn Beiträge von jüngeren Historiker/innen. Im Zentrum stehen Arbeitsformen, die ausserhalb des Betriebslebens situiert sind: Hausarbeit, Kunst, Berufsberatung, Gefängnisarbeit, Salesmanship, Fitness-Kultur, Entwicklungshilfe, Kodifizierungsarbeit und anderes mehr. Die so vollzogene «Dezentrierung des Betriebs» erweitert die Geschichte der Arbeit um wichtige Aspekte. Die Herangehensweise von den Rändern her ermöglicht neue Blicke auf die Konflikte um Anerkennung verschiedenster Tätigkeiten als «Arbeit».