Reformen jenseits der Revolte. Zürich in den langen Sechzigern

Erika Hebeisen, Gisela Hürlimann, Regula Schmid (Hg.)

Erika Hebeisen, Gisela Hürlimann, Regula Schmid (Hg.): Reformen jenseits der Revolte. Zürich in den langen Sechzigern.
Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Band 852018. ca. 164 S., ca. 80 Abb. Ca. CHF 48.00 / ca. EUR 48.00 ISBN 978-3-0340-1428-1

«1968» steht für studentische Bewegung, Streiks und Strassenschlachten in Berlin, Paris oder Zürich. Aber auch für den Protest gegen den Vietnamkrieg, für den Prager Frühling oder das Experimentieren mit neuen Lebensstilen. Doch was war vor «1968»? Welche Reformströmungen entwickelten sich unabhängig und jenseits davon? Das Neujahrsblatt 2018 der Antiquarischen Gesellschaft zeigt die Vielfalt der Aufbrüche zwischen den 1950er und den 1970er Jahren im Raum Zürich im Wechselspiel mit der Schweiz und der Welt.

Die «langen Sechziger» des 20. Jahrhunderts sahen Veränderungen, Reformen und Initiativen, die sich in den 1950er Jahren anbahnten und im Folgejahrzehnt an Fahrt gewannen. Jazzlokale und Bildungsreformen, Verkehrsplanung und Bauboom, die Präsenz ausländischer Arbeitskräfte, die Emanzipation der Frauen oder die Frage der atomaren Bewaffnung, aber auch die Erweiterung der Psychoanalyse rückten in den Mittelpunkt der politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Dieser Auf- und Umbruch war beeinflusst von weltweit wirksamen Ereignissen und Veränderungen, die sich im lokalen Umfeld niederschlugen. Gelegentlich strahlten diese lokal ausgebildeten Vorschläge wiederum in die weitere Welt hinaus. Fünfzig Jahre nach «1968» stellen die dreizehn Beiträge in diesem Band Menschen und Organisationen vor, die in Stadt und Kanton Zürich in den langen Sechzigern Neues wagten und ihre Kräfte für nachhaltige gesellschaftliche Veränderungen jenseits der Revolte einsetzten.