Interferenzen - Studien zur Kulturgeschichte der Technik, Band 2, Zürich: Chronos. 277 Seiten, 60 Abb., ISBN 3-0340-0551-2, sfr. 38.00
Wie erhalten Bilder technisch gestützte und kulturell sanktionierte Evidenz? Auf welche Weise gewinnen sie ihre Überzeugungskraft, wie wird diese kommuniziert und welche Aufgabe kommt dabei den Visualisierungstechniken zu? Wenn etwas nur in Verbindung mit einem visualisierungstechnischen Aufschreibesystem sichtbar und erfahrbar gemacht werden kann, was bedeutet das dann für das bildlich Dargestellte?
Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Beiträge von Cornelius Borck, Angelus Eisinger, Peter Geimer, David Gugerli, Volker Hess, Sabine Höhler, Jens Lachmund, Jürgen Link, Barbara Orland, Daniel Speich, Jakob Tanner
Aus dem Inhalt:
- David Gugerli, Barbara Orland: Einführung
Räume im Visier
- Sabine Höhler: ‹Dichte Beschreibungen›: Die Profilierung ozeanischer
Tiefe im Lotverfahren von 1850 bis 1930 - Daniel Speich: Alpenblick mit Geländer Technisch hergestellte
Landschaftserlebnisse in der Moderne - Angelus Eisinger: Die Stadt im Plan. Stadtdiskurse und visuelle
Darstellungen im Schweizer Städtebau zwischen 1935 und 1948 - Jens Lachmund: Kartennaturen. Zur Historischen Soziologie der
Stadtökologie von Berlin (West)
Kurven und Werte
- Jürgen Link: Das normalistische Subjekt und seine Kurven: Zur
symbolischen Visualisierung orientierender Daten - Jakob Tanner: Wirtschaftskurven. Zur Visualisierung des anonymen
Marktes - Volker Hess: Die Bildtechnik der Fieberkurve. Klinische Thermometrie im
19. Jahrhundert
Körperwirklichkeiten
- Peter Geimer: Fotografie als Fakt und Fetisch. Eine Konfrontation von
Natur und Latour - Cornelius Borck: Das Gehirn im Zeitbild. Populäre Neurophysiologie in
der Weimarer Republik - Barbara Orland: Babies in der Röhre. Wie die Pädiatrie in den 1980er
Jahren die Normalisierung der Magnetresonanztechnik unterstützte - David Gugerli: Der fliegende Chirurg. Kontexte, Problemlagen und
Vorbilder der virtuellen Endoskopie