Marie Ontiveros war im März 2025 akademischer Gast an der Technikgeschichte. Ihren Bachelor absolvierte sie in Geschichte und Lateinischer Philologie des Mittelalters und der Neuzeit an der FAU Erlangen Nürnberg. Ihren Master in Geschichte der Frühen Neuzeit erwarb sie an der Universität Bonn sowie der Universidad Iberoamericana in Mexiko-Stadt. Seit Oktober 2021 ist sie Doktorandin am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit der Universität Bonn. Ihr Promotionsprojekt wird durch das Evangelische Studienwerk Villigst gefördert, für das sie in den Jahren 2022-2023 das Amt der Promovierendensprecherin übernahm.
In ihrem Promotionsprojekt beschäftigt Marie Ontiveros sich mit der Rolle von Wissenschaft und Technik in den staatlich gelenkten Bergbaureformen im Vizekönigreich Neuspanien zwischen 1774 und 1821. Im Fokus stehen die Versuche der spanischen Krone, durch eine verstärkte Zentralisierung und Institutionalisierung naturwissenschaftlichen und technischen Wissens nicht nur industriellen Output zu steigern, sondern auch staatliche Kontrolle über die Bergbauindustrie zu erhöhen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem komplexen Gefüge an unterschiedlichen Akteuren, die an diesen Reformen beteiligt waren, und deren Interaktionen von wechselnden Phasen von Kooperation und Konflikt geprägt waren. Die zentrale Fragestellung der Arbeit ist, wie sich die Technologiepolitik des neuspanischen Kolonialstaats sowohl in der Praxis als auch konzeptionell gestaltete, und welche Eigendynamiken lokales wissenschaftliches und handwerkliches Wissen vor diesem Hintergrund entfaltete.